Geschichte

Dalibor Doubek

* 1898, † 1955

Absolvent des Prager Konservatoriums und Dirigent der Amateurphilharmonie Žerotín (1944). Das erste Konzert fand am 26. Mai 1945 im Stadttheater statt. Das Ensemble bestand aus 23 Musikern, was für die Aufführung von Smetanas „Meine Heimat“ nicht genug war, deshalb haben die Mitglieder des Olmützer Theaterorchesters das Ensemble ergänzt. Von Anfang an trat er auch auf Tourneen in der Umgebung auf. In der Eröffnungssaison haben Spieler des Theaterorchesters aus České Budějovice das Orchester ergänzt. Seitdem fanden Konzerte in Reduta statt.

František Stupka

* 1879, † 1965

Die Zeiten von František Stupka, dem langjährigen Dirigenten der Tschechischen Philharmonie, gehören zu den Schlüsselzeiten der MPO. Er hat bessere Spieler angestellt, einen Notenarchiv aufgebaut und wollte die Anzahl der Zuhörer erhöhen. Nachdem die Philharmonie in 1952 zum staatlichen Symphonieorchester wurde, kam es auch zur finanziellen Stabilität. Er hat seine Dramaturgie auf dem Werk der tschechischen Komponisten und der barocken und klassizistischen Meister aufgebaut und hat auch die politische Forderung akzeptiert, die Werke der russischen Autoren aufzuführen. Unter seiner Leitung ist die MPO zweimal beim Prager Frühling aufgetretten. Es ist ihm ohne Zweifel gelungen, ein hochwertiges und selbstbewusstes Ensemble aufzubauen.

Milivoj Uzelac

* 1919, † 1988

Vor seinem Eintritt in die MPO war Milivoj Uzelac Dirigent der FSO. Während seines Aufenthalts in Olmütz hat er sich auf die Werke der zeitgenössischen Komponisten und weniger bekannte Werke konzentriert. 1957 traten der Philharmonie das Prager Dvořák-Quartett und das Singensemble Žerotín bei. In demselben Jahr entstand nach dem Muster von Prager Frühling das Festival Ölmutzer Musikfrühling. Um die Anzahl der Besucher zu erhöhen, hat die Philharmonie in 1959 eine Zusammenarbeit mit den Mährischen Eisenhüttenwerken angeknüpft, für die einige kommentierte Konzerte vorbereitet wurden.

Jaromír Nohejl

* 1925, † 2004

Schon seit 1956 hat er als zweiter Dirigent bei der MPO gearbeitet und hat dann das Orchester 27 Jahre lang geleitet. Während seiner Amtszeit gab es drei Abonnementzyklen. Es haben auch Konzerte für Jugendliche, Senioren ab 80 Jahren und Kindergärten stattgefunden. Nohejl wurde vor allem durch Aufführung der Symphonien in den Olmützer Klöstern im Rahmen des Festivals Olmützer Musikfrühling berühmt. In 1965 erschien der Name der Mährischen Philharmonie auch in der ausländischen Presse und zwar im Zusammenhang mit dem zweiten Dirigenten Zdeněk Mácal.

Stanislav Macura

* 1946, † 2022

Er konzentrierte seine Dramaturgie auf die Werke der Spätromantik und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ganz innovativ waren die „Opernabende“, bei denen die MPO Konzertaufführungen der musikalich-dramatischen Werke von Mozart und Pucini präsentierte. In der Saison 1987/88 machte er mit dem Orchester zwei erfolgreiche Tourneen im Westdeutschland. Infolge der Veränderungen nach der Wende änderte die MP nach November 1989 Status des staatlichen Symphonieorchesters und wurde zur Kulturinstitution der Stadt Olmütz.

Jiří Mikula

* 1961

Bescheidenere finanzielle Mittel führten damals zur Reduzierung der Spieleranzahl von 90 auf 80. Jiří Mikula konzentrierte sich auf das klassizistische und romantische Repertoire. Seit den 90er Jahren hat das Orchester immer öfter seine Konzerte im Ausland präsentiert, in 1992 hat es zum Beispiel den Tenorsänger José Carreras in München begleitet. Weil die MPO seit 1993 die Position des zweiten Dirigenten nicht angestellt hat, haben sich da mehrere aus- und inländische Dirigenten gewechselt.

Jin Wang

* 1961

Er war der erste ausländische Chefdirigent der MPO. In 1990 hat er den internationalen Dirigentenwettbewerb des Prager Frühlings gewonnen. Was die Dramaturgie betrifft, hat er auf dem bewiesenen Repertoire aufgebaut, er hat sich aber bemüht, für das Publikum auch weniger bekannte Werke aufzuführen. In 1999 ist die Philharmonie wider bei Prager Frühling aufgetreten. In der letzten Saison kam es zur erfreulichen Verbesserung der akustichen Eigenschaften der Konzertsäle.

František Preisler

* 1973, † 2007

Nach einer kurzen Zwischenzeit ohne Chefdirigenten hat die Leitung der MPO František Preisler übernommen, der früher als Dirigent der Oper des Nationaltheathers und Chefdirigent des Musiktheaters in Karlín wirkte. Neben den klassischen Werken hat er in Olmütz auch Musical-, Jazz- und Filmmusik aufgeführt. Seit der Saison 2003/04 wurde ein neuer Konzertzyklus eingeführt – Sontagsmatinee für die Eltern mit Kindern. In der Saison 2005/06 hat die MPO an den Tourneen in den tschechischen Städten mit Eva Urbanová teilgenommen, ein Jahr später dann mit Karel Gott.

Petr Vronský

* 1946

Vor seinem Eintritt wirkte er als Chefdirigent der Philharmonie Brünn und Janáčeks Philharmonie Ostrava. Dramaturgisch bevorzugte er Kompositionen der Romantik und des 19./20. Jahrhunderts, aber auch die Werke der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er hat in Olmütz öffentliche Generalproben eingeführt, die gleich populär geworden sind. Er hat auch einen Zyklus der Erziehungskonzerte für Schulkinder und Jugendliche veranstaltet. Neben den Zyklen A, B, C und D kam in der Saison 2012/13 ein neuer Zyklus P dazu, der sich auf die leichteren Musikgenres konzentriert hat. Auch während seiner Amtszeit sind mit der Philharmonie viele bekannte tschechische und ausländische Künstler aufgetreten.

Jakub Klecker

* 1982

Der in Brünn geborene Jakub Klecker studierte unter der Leitung von J. Bělohlávek und T. Koutník. Er hat seine Zusammenarbeit mit der Mährischen Philharmonie in der Rolle des Chefdirigenten am 1. September 2019 im Wiener Musikverein angefangen, einem der prestigeträchtigsten Säle der Welt. Er eröffnete die Abonnementsaison mit dem Konzert mit der Mährischen Philharmonie und dem Cello-Konzertmeister der Tschechischen Philharmonie V. Petr. Im Rahmen der Saison inszenierte er unter anderem ein Konzert mit der progressiven Dramaturgie und dem unkonventionellem Ensemble Bohemia Saxophone Quartett, sehr positive Reaktionen hat auch die Aufführung der Mahlers 4. Symphonie erhalten.

Zsolt Hamar

* 1968